Deutsche Meisterschaft 2014 in Türkheim – Die ersten Tage

Auf diese DM hab ich mich aus mehreren Gründen gefreut: Türkheim gehört zu meinen absoluten Lieblingsstrecken, ich kenne und mag die Bahn, war hier auch immer gut unterwegs und hier und da auch schon erfolgreich. Und ich habe auch in dieser zweiten Urlaubswoche die komplette Familie dabei, inclusive der kleinen „Hexe“ 🙂 Also das sollte doch eine richtig schöne Woche werden. Schau mer mal.

Insgesamt 58 gemeldete Fahrer verteilen sich auf 6 Trainingsgruppen, und gleich zu Anfang wird nach dieser Gruppeneinteilung trainiert. Rennleiter Freddy Dietrich (bestmögliche Besetzung dieser Funktion meiner Meinung nach) bringt sofort Struktur und Ordnung in die Veranstaltung. Außerdem kommt man einmal pro Stunde für 10 Minuten zum fahren. Das ist absolut in Ordnung.

Was nicht in Ordnung ist: Die Besetzung der Gruppen. Gut, man hat das streng nach DMC-Reglement gemacht und es wird auch gleich von Anfang an gesagt, daß die Einteilung aus genau dem Grund nicht verhandelbar ist. Aber sind wir mal realistisch: Was habe ich in einer Gruppe mit Patrick Schäfer, Dominic Greiner, Daniel Thiele, Dionys Stadler oder Melvin Diekmann zu suchen? Ok die Frage lassen wir mal so im Raum stehen und kommen an anderer Stelle darauf zurück.
An der Einteilung ist jedenfalls nix zu ändern, alle müssen damit klarkommen. Auf gehts!

Da mein ganzer Kram seit Rucphen immer noch in Mircos Van geparkt war, gabs auch keine Gelegenheit am Auto irgendwas umzubauen. Also mach ich im ersten Trainingslaufg eine Art Motoren-Rollout mit dem Rucphen-Setup. Bringt 2 Erkenntnisse: 1. Motor geht. 2. Setup geht GARnicht. Das ist aber keine Überraschung.
Den ganzen Tag bleibt es trocken und so komme ich 8x zum fahren, aber nicht recht vom Fleck. Nach Tag 1 bin ich auf 3 Runden 35.

Danach verbringe ich den restlichen Abend mit Melanie und den Kids. Burkhard und Mirco bleiben noch an der Strecke. Mirco ist total unzufrieden mit seinem Mugen hat dann aber interessante Tipps vom Chefkonstrukteur Robert Pietsch bekommen der am Ende von Tag 1 führt. Sogar vor Dominik Greiner auf dessen Hausbahn.

FREITAG

Burkhard hat sich ein wenig bei den Xray-Kollegen umgehört und kommt mit einem Setup ums Eck was sich recht spannend liest. Nach meinem ersten Lauf bei dem ich nur Motor und Schaltung testen will fang ich den Umbau an. Der dauert doch länger und kostet den 2.Lauf. Der 3. bringt keine Erkenntnisse weil es begonnen hat zu tröpfeln und die Strecke stellenweise schmierig wird.
Nach der Mittqgspause ist die Bahn wieder ok und das Auto fühlt sich langsam besser an. Das Problem dabei: Die Zeiten werden nicht besser und das liegt nicht nur am Auto und am Fahrer sondern an der bereits erwähnten Gruppeneinteilung. In meiner Gruppe sind Leute wie Greiner(2), Schäfer (10), Stadler (6),Weyhoven (31), Toennessen (28), Thiele (23) Diekmann (20), alle schneller als ich. Ich bin nur am Platz machen. Kein Wunder daß ich keinen Rhythmus in meine Runden bekomme, den ich eigentlich brauche. Aber nicht nur mich kostet die viele Überrunderei Zehntelsekunden sondern zB Dominik. Robert dagegen hat eine relativ gleichwertige Gruppe mit weniger Autos auf der Bahn.
Und trotzdem führt Dome wieder und ist der einzige der unter 40sec bleibt.

Mirco geht es übrigens auch nicht besser. Eher im Gegenteil. Das Auto wird langsam besser, Mirco’s Laune auch, bis Dani Kießling mal mit aller Macht versucht Ende Gerade aus der Wiese rauszukommen. Das schafft sie zwar, stellt dabei aber ihr Auto quer. Mirco kommt volles Rohr die Gerade runter… PAMM. Während Danis Auto noch einigermaßen überlebt, ist der Mugen von Mirco Totalschaden. Ein paar Fahrwerksteile durch, Chassis krumm… er streicht die restlichen Trainingsläufe und baut den Mugen auf frischem Chassis komplett neu auf. Zum fahren kommt er nicht mehr.

Die letzten 2 Läufe fallen dann einsetzendem Nieselregen zum Opfer. Wobei… nicht ganz. Der Regen wird stärker und weicht die Bahn komplett ein. It’s time for Rain-Cars!!! Chris ist der erste der den Kollegen sein Regenauto präsentiert und das Ding funktioniert wieder richtig gut. Dann ist Gruppe 4 dran, Zeit für meinen Regen-NT1. Der hat eine Art Patchwork-Motor drin… Junge is der laut… und nrauchbaren Schub hat der auch nicht wirklich. Aber nachdem ich 2 3 Runden gefahren bin dreht Burkhard den oben ne Halbe zu, dann geht das auch sehr ordentlich vorwärts. Schade nur daß meine Kiss-Räder für meine Radhäuser zu groß sind. Die mußte ich vorher rausnehmen und wohl nochmal nacharbeiten. Die waren eigentlich für meine Pitts-Reifen angefertigt. Aber das krieg ich hin.
Erkenntnis von Tag 2: Beide Autos sind in der Technischen Abnahme ohne Beanstandungen und bekommen die roten Markierung. Und das Regenauto funktioniert schonmal. Ob ich das brauchen werde wenns drauf ankommt? Besser wärs vielleicht, denn im Trockenen geht nich viel. Stehe auf 46 und das ist alles andere als zufriedenstellend.

SAMSTAG

Es wird noch 2 Durchgänge trainiert und dann gibt es 6 Vorläufe. Die Trainings bringen mir keine neuen Erkenntnisse, außer daß ich mich nun doch für die SRS-Karosse entscheide, mit der ich besser klarkomme.

Dann die Vorläufe:
1. Nix Neues: Ich bin nur am Platz machen, kriege keinen Rhythmus und werd 1x in die Wiese gerempelt. 19 Runden.
2. Der Lauf ist richtig Klasse. Endlich komm ich mal ins Rollen, habe viele „freie“ Runden und mach auch keine Fehler. 21 Runden mit 12 über und trotzdem nur Platz 40. Gibts doch nicht. Es will und will nicht vorwärts gehen. Reihenfolge: Pietsch Stadler Wischi. Greiner „nur“ auf 4
3. Von den Rundenzeiten her besser als der 2. bis mir die Rückholfeder vom Gasservo reißt. Ich krieg das Auto noch mit unter Vollgas quiekendem Motor grad noch in die Box rein. Burkhard und der Schorsch vom MCC Türkheim (der Boxengassen-Türsteher 🙂 ) schaffen es mit vereinten Kräften die Nova-Maschine zum schweigen zu bringen. Jedenfalls schnell genug daß der Motor wohl keinen gravierenden Schaden genommen hat. UFF… Glück gehabt.
4. Es MUSS was passieren. Burkhard sagt ich soll doch nochmal die Spark nehmen, die ließ sich zwar kniffliger fahren im Omega, war aber schneller. Na dann… Versuch ist es wert. Burkhard erzählt hinterher, daß ich ne Prognose 21 in 5:07 hatte, also 5 Sekunden schneller. Bis das Thema Überrunden wieder hochkommt: Steilkurve, von hinten kommt Dominik angeflogen, ich meins zu gut mit dem Platz machen sodaß mir selber die Straße ausgeht. Bis ich aus der Wiese wieder raus bin… 20 Runden.
5. Der ist noch besser. Bin auf Kurs 22 Runden und schmeiß es Mitte Omega auf den äußeren Curbs weg. Ich Depp 🙁
6. Ein letzter Versuch aber von Anfang an zu langsam.
Und somit bleib ich auf Platz 47 kleben. So ein Müll. Jetzt muß ich wohl tatsächlich im kleinsten finale starten. Bin extrem frustriert. Einpacken. Weg hier. Wobei… Moment, wieso is hier im Fahrerlager so ne Aufregung? Ein Blick auf die Rangliste gibt die Antwort. Dominik hat es im letzten Vorlauf krachen lassen, nachdem er in den vorherigen Läufen eher Motoren probiert hat als die Topzeit vom Pietsch zu jagen. Im letzten Lauf dann der Knaller: Er verpaßt dem amtierenden Europameister eine 3,7 Sekunden-Packung!! Der Kerl ist wirklich wahnsinnig. 23 Runden in 5:08 vor Pietsch mit 23 in 5:12. Keiner sonst fährt 23 Runden. hinter den beiden kommen Stadler, Wischnewski, Schäfer, Tödtmann, Salven, Nähr, Kröber, Thiele macht die Top10 komplett. Mirco auf 27, Chris Grenz 37.
So, nun aber weg hier. Wenigstens wirds noch n schöner Abend mit Familie, einem wieder tollen Essen im Gasthof Eichel… und danach gehen wir noch ein Eis essen. Frustbewältigung der leckeren Art und Motivation für morgen.

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