SK Lauf Amberg – Sonntag

Heute stehen noch 2 Vorläufe auf dem Programm, bevor die Finale beginnen. Inclusive B- und C-Finale ist das ein recht strammer Zeitplan.

Burkhard hatte die Idee, für den ersten Vorlauf andere, weichere Reifen zu fahren. Es war nicht so knackig heiß wie gestern, die Bahn bestimmt auch noch nicht so aufgeheizt. Ich war zwar noch nie einer, der gleich früh morgens die besten Rundenzeiten liefert, aber einen Versuch war es sicher wert. Und irgendwie war das heute alles anders als gestern. Die langsameren Leute haben besser Platz gemacht, die Idee mit den Reifen war gut, und ich hab irgendwie auch ganz gut funktioniert. Am Ende der 7 Minuten stand bei mir eine ganze Runde mehr + ein paar Sekunden besser auf dem Zeitenmonitor. Da hab ich aber mal richtig einen rausgehauen. In der Rangliste ging es von 14 auf 7, und am Ende noch auf 8, weil der Rainer Koza noch einen guten Lauf hinbekommen hat. Aber egal… DAS war mal was. Wenn ich jetzt noch den Reifenverschleiß in den Griff bekomme, dann wird das noch interessant im Halbfinale. Das Viertelfinale hab ich mir mit meinem Super-Vorlauf komplett gespart.

Allerdings ist mein Halbfinale sehr gut besetzt: Patrick Nähr, Rainer Koza, Martin Schöffel und Mirco Thalheimer, dazu noch aus dem 1/4-Finale aufgestiegen der Nobuhiro Kanabe… da wirds schwer, von 4 loszufahren und Platz 5 zu halten. Aber irgendwie hab ich heute einen guten Tag erwischt. Nach dem zweiten Tankstopp bin ich plötzlich dritter. Burkhard ruft mir hoch daß ich den Kanabe hinter mir hab, wenn ich den durchlasse bin ich immer noch 4., und das mach ich auch. Meine Strategie war sowieso, mich aus allem so weit wie möglich rauszuhalten und selbst keine Fehler zu machen. Und bevor es mit Nobu noch n Mißverständnis gibt…. soll der halt 3. werden. Hauptsache ich bin qualifiziert.

Also Finale. Das hätt ich schon mal gar nicht gedacht. Und der Xray fährt sich Klasse, nur der Verbrauch der Reifen macht mir Sorgen. Den ganzen Tag schon funktionieren die 38er Heckreifen, die 40er haben mir nicht so gefallen. Vorn bin ich mittlerweile total „oldschool“ nur 2 Shores weicher unterwegs, fahre 36er. Zusammen mit einer kleinen Setup-Änderung hat das den Verschleiß so eingegrenzt, daß es fürs Finale reichen könnte. Fast das ganze restliche Finalfeld fährt hinten 42er. Ich könnte natürlich 40er nehmen, aber… siehe oben. Rechnen, messen, wieder rechnen… eine halbe Stunde Fahrtzeit ist lang, aber es sollte reichen.

Ich soll von 9 starten, und der Plan ist eigentlich wieder nur: sauber fahren, raushalten. In diesem Finale hab ich eigentlich nicht viele Chancen außer die anderen machen Fehler oder bekommen Technikprobleme. Meine Startposition ist mitten in der Kurve zum Fahrerstand, da kann man nix reißen, also guck ich mir die Startphase in Ruhe von hinten an. Und es läuft eigentlich ganz ordentlich, hier und da versuch ich mal „dranzubleiben“, halte das Auto auf der Strecke, und fahr sauber in die Box zum Tanken. Nach dem 2. Stop kommt plötzlich ne Info… Burkhard brüllt was von P6 mit 2 Runden nach hinten. Wow, hätt ich nich gedacht, aber es beruhigt auch. Ich mach scheinbar alles richtig, also einfach weiter so. Dritter Tankstop, Halbzeit. Puh, is das mittlerweile warm. Los, weiter. Und wieder brüllts von unten: Immer noch P6, immer noch 2 Runden nach hinten Luft. 4. Tankstopp, alles läuft wie es soll. Aber dann mach ich einen blöden Fehler. In der Kurve vor der Zeitschleife treff ich die Curbs, der Xray überschlägt sich und bleibt an der Streckenbegrenzung hängen. Burkhard will losrennen, riskiert aber zuviel und rennt dem Steve Baumgarten vors Auto. Das Ding haut voll gegen seinen Fuß, von 60 auf 0 in Bruchteilen von Sekunden. Passiert aber zum Glück beiden nichts, Steve kann weiterfahren und Burkhard immer noch laufen. Mein Novarossi-Motor ist aber aus, Burkhard muß zur Box neu starten. Als das Ding dann wieder fährt, ist schnell klar: Da ist was kaputt. In Linkskurven gehts noch einigermaßen, aber rechtsrum ist es kaum noch kontrollierbar. Zum Glück gibts nur 2 Rechtskurven, also probier ich weiterzufahren. Heute kommt aufhören irgendwie nicht in Frage. Aber ich verliere Zeit ohne Ende, muß meine 2 Runden Vorsprung abgeben und werde am Ende „nur“ Achter. Ohne meinen Fahrfehler wäre sogar Platz 5 drin gewesen. Den hatte Rainer Koza, und der war die ganze Zeit nur 3 Sekunden vor mir. Und kurz vor Schluß geht dem das Auto nach einem Fahrfehler komplett kaputt und er wird nur Neunter.

Macht aber nichts. Und daß Burkhard mir keine Info gegeben hat, daß es nach vorn nur 3 Sekunden sind, ist völlig in Ordnung. Wenn der mir das gesagt hätte, hätt ich wohl angefangen zu pushen und das wär zum einen vielleicht zu sehr auf die Reifen gegangen und zum anderen wär das Risiko gestiegen, daß ich das ganze Rennen wegwerfe. Nein, das paßt schon so. Ohne meinen Fahrfehler wär es Platz 5 geworden, mehr als ich mir jemals ausgerechnet hätte. Ich bin trotz Platz 8 absolut zufrieden und auch bissl stolz auf mich. Was hab ich nur vor 2 Jahren alles falsch gemacht, daß ich da nur 18. war?
Das Rennen gewinnt übrigens Patrick Nähr von Dominik Greiner und Steve Baumgarten. Das Endergenis gibts auch HIER.
Burkhard erzählt, daß er sich beim Steve entschuldigt hat. Sei aber alles halb so schlimm gewesen, weil das Auto war ja nicht kaputt. Burkhard: „Alles schön und gut, aber letzte Woche in Hockenheim hat genau so ein Vorfall dem Dominik den Einzug ins Finale versaut. Und grad eine Woche später passiert mir das. Das ist schon doof.“

Nach dem Finale stellt sich übrigens heraus: Am Xray ist der Dämpfer vorn links an der Schwinge abgerissen. Da wundert mich das Fahrverhalten gar nicht mehr. Aber: ich habs durchgezogen. Weil irgendwie hats trotzdem Spaß gemacht.

Und als ich mir dann zuhause mal die Sportkreis-Rangliste angesehen habe… also das war schon was völlig Neues für mich. Nach 4 Läufen bin ich auf Platz 3 punktgleich mit dem 2. Das hätt mir mal zum Saisonbeginn einer erzählen sollen… JAA, ich weiß, diese Rangliste ist so spannend wie der Wasserstand vom Schwieberdinger Dorfteich, aber es sieht schon schick aus 🙂

Naja, das war alles in allem ein tolles Wochenende, trotz dem Fehler im Finale. Und das Hotel ist Klasse, das merken wir uns für nächstes Jahr. Jetzt ist erstmal 2 Wochen Pause bis zum Rennen in Türkheim. Da freu ich mich drauf, die Strecke mag ich, sie liegt mir, und vor 2 Jahren hab ich dort mal ein B-Finale gewonnen. Schau mer mal…

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