SK Lauf Türkheim – Sonntag

Zum Frühstücken wollten wir uns nicht so viel Zeit nehmen, Mirco hatte gestern keinen der 3 Vorläufe vernünftig durchgebracht, war trotzdem auf 9 gelandet. Der hatte noch „etwas vor“ und ich steh ja für ihn in der Box. Das Stadtfest war laut dem Bedienpersonal des Hotels bis etwas 1 Uhr geplant zuzüglich Aufräumarbeiten. Trotzdem staunen wir nicht schlecht als wir das Hotel verlassen. Sämtliche Party-Sitzbank-Garnituren waren in die Transport- und Lager-Racks verpackt und standen abholbereit. der gesamte Rathausplatz sah aus wie geleckt. Da lag kein Fetzen Müll, keine Zigarettenkippe, Glasscherbe, Pappbecher … NIX. Da is nachts noch das große Kehrkommando mit schwerem Gerät durch. Respekt! Das nennt man Organisation!

Die Frage war natürlich, ob ich den 8. Platz in der Rangliste halten kann, denn da kamen noch einige von hinten nach, die gestern nix zusammenbekommen haben und normalerweise schneller sind als ich. Kerler, Kanabe, Mahlmeister, Schöffels und natürlich auch Mirco. Also muß ne Steigerung her. In Amberg hab ich ja gleich früh den ersten Vorlauf gezaubert, Burkhard is irgendwie der Meinung, ich soll das einfach nochmal genauso machen. Tze, der steht ja auch nur unten rum und guckt zu. Und ich trete mal wieder den Beweis an, das ich fahrerisch ein Morgenmuffel bin. Amberg war wohl doch ne Ausnahme. Nachdem ich den Xray zwei drei mal auf abwegige Umlaufbahnen geschickt hab reicht es dann. Der Lauf is eh futsch, ab in die Box. Aber ich bin immer noch Top-10, Mirco ist an mir vorbei auf 8, und aus dem nichts kommt noch der Heinz Wächs auf die 9.
Bleibt noch ein Vorlauf, und der muß passen. Eigentlich ist das Auto gut, nur der Fahrer…. Nach dem 5. Vorlauf kommt der Martin Schöffel mit nem breiten Grinsen am Burkhard vorbei: „Jetzt hab ich den Alex aus den Top10 geschmissen!“ Sagen wir mal so: Es ist schon richtig, daß der schneller war als ich in meinen 4 Läufen bisher. Pech für ihn, daß ich auch noch ne Schippe draufgepackt hab. Mit den anderen Reifen und den anderen Dämpfern und endlich mal Platz auf der Strecke war ich 11 Sekunden schneller als meine bisherige Bestzeit. Zu früh gefreut, Herr Schöffel 😛

Zum zweiten Mal in Folge direkt qualifiziert fürs Halbfinale, und ein Auto, was einfach nur funktioniert. Aber langweilig wirds am Schrauberplatz trotzdem nicht. Uns gegenüber sitzt der Oliver Lembeck, der einen 1:8er fährt und mit dem wir größtenteils deswegen nie wirklich viel zu tun hatten. Aber mit dem kann man sich ganz gut unterhalten, und der hat zum Teil interessantes Werkzeug dabei, wo ich noch gar nicht wußte, daß es das gibt. Und ein paar coole Tipps hatte der auch auf Lager, die werd ich umgehend mal ausprobieren. Eigentlich n guter Typ, nur fährt einer von uns in der falschen Klasse *grins*

Zurück zum Rennen. Mirco hatte sich glücklicherweise für das andere Halbfinale (A) entschieden, somit hatte er kein Helferproblem. Aber erstmal war ich dran. 15 Minuten standen auf dem Programm, von Platz 4 sollte es losgehen. Alles läuft glatt, wie so oft in letzter Zeit. Burkhard findet sich immer mehr in seinen Job rein, die Zusammenarbeit funktioniert immer besser. Das ist wohl auch ein Grund warum es dieses Jahr so gut läuft. Ich kann mich drauf verlassen, daß es in der Box funktioniert. Aber daß der Xray nach 3 4 Minuten auf einmal nicht mehr schaltet, dafür kann die Box nichts. Burkhard guckt… Zahnräder alle top, Ritzel auch, aber der schaltet nicht, außer wenn man ihn anhebt und Gas gibt. Mirco ist in der Nähe, kommt dazu, findet aber auch nichts. Noch ein Versuch… nö, nix… kein 2. Gang. Ich bin eh schon ein paar Runden weg, da muß ich den Motor nicht im ersten Gang um die Strecke prügeln. Aus im Halbfinale. Am Platz stellt sich raus, daß die Schaltplatte nicht richtig aufgeht. Das ganze Wochenende fahr ich problemlos mit dem Ding. So ein Käse. Mal eben eine andere Schaltplatte eingesetzt und Motor anschmeißen.. ok, das Ding schaltet wieder. Burkhard meint, das Rennen läuft ja noch, ich soll noch paar Runden fahren, probieren ob das wirklich geht und ob der richtig schaltet. Schließlich is ja noch das B-Finale. Hatter Recht, ne andere Möglichkeit, um das wirklich zu testen hab ich ja nicht. Also das Auto nochmal auf die Strecke stellen, eine Minute bleibt mir noch. Die Schalterei funktioniert wieder. So ein blöder Ausfall. Aber ok, passiert eben. Viel Zeit zum nachdenken ist nicht, Mirco möchte Halbfinale fahren. Also schnapp ich mir seinen Kram und ab gehts. Und er qualifiziert sich letztendlich souverän und fehlerfrei auf Platz 3 fürs Finale.

Mein B-Finale ist dann auf 10 Minuten angesetzt, aber irgendwie ist das ein schwarzer Tag. Schon in der Vorbereitungszeit geht der Motor 2x aus. Burkhard stellt das Standgas höher, und in den ersten paar Runden scheint das zu funktionieren, dann geht der Ende Steilkurve wieder aus. Burkhard prüft mit dem Kerzenstecker.. alles ok. Die Kerze ist ja auch neu, die hab ich erst zum Halbfinale reingeschraubt, und da bin ich ja nicht viel gefahren. Also wieder raus. Rein in die Steilkurve… wieder aus. Das guck ich mir noch 2x an, dann hab ich genug. Das hol ich eh nicht mehr auf, und ich hab auch keine Lust mehr, irgendwas zu riskieren. Am Ende stellt sich raus, daß die unteren Wendel der Kerze nicht glühen wollen. Kein Wunder, daß am Ende nur Platz 19 rausspringt, und das auch nur, weil der Klaus Lechner noch früher Feierabend hat.

Eigentlich ist mir nach heimfahren. Aber Mirco braucht ja seinen Helfer. Und siehe da, wenn der Motor mal NICHT krepiert am Start, kann man nach den ersten Runden auch mal Vierter sein. Das sieht ja mal richtig gut aus, allerdings sind das nicht die Rennen, die Mirco fährt 🙂 Nach einem Rempler mit Ausflug in die Wiese hat der Mugen keinen 2. Gang mehr. Das is irgendwie ne Seuche heute…. Burkhard ist mit in der Box, soll eigentlich den Zeitenmonitor im Auge behalten, aber jetzt geht er zu den Boxenleuten von Markenkollege Steve Baumgarten, und tatsächlich, die haben ein Ersatz-Zahnrad vorbereitet und stellen es Mirco auch zur Verfügung. Klasse!!!!! Mirco ist auch schon in der Box angekommen, weiß aber oben nicht, was hier unten los ist. Ich fang an zu reparieren, Burkhard sorgt lautstark dafür, daß Mirco oben bleibt. FERTIG, noch Sprit rein, anlassen, raus mit dem Ding. Zeitenmonitor? Platz 9, mit der 7 in einer Runde. Das ist doch eher ein Rennen für Mirco, vor allem wenn man diesen Blog hier schon ne Weile mitliest 🙂
Nach ein paar Runden ist er schon auf 7, aber nach vorn sind es 4 Runden, nach hinten grad mal eine. Sieht aussichtslos aus, ist es aber nicht, denn die Konkurrenz hilft kräftig mit. Chris Grenz fällt zurück. Warum wohl? Richtig: kein 2. Gang mehr, aber eben auch nix zum wechseln in der Box. Der quält seinen Kyosho.
Dominik Greiner macht auf Platz 2 liegend n üblen Fahrfehler, sein Auto liegt vorm Zeitnahmehaus auf dem Dach. Danach verweigert wohl der Lenkservo die Dienste, das Aus. Auf einmal ist Mirco Fünfter, hinterher erzählt er dann, das war irgendwie verwirrend, weil das ja eigentlich gar nicht so schnell gehen kann. Dann gibt es Probleme beim Steve. Nein, der 2. Gang is noch da, aber der Transponder nicht mehr, die Runden werden nicht gezählt, sagt die Zeitnahme. In der Box stellt man fest, daß wohl seit einem Feindkontakt die Kabel zum Transponder neben dem Chassis raushängen und scheinbar seit einigen Aufsetzern auf den Randsteinen durchgescheuert sind. Jedenfalls machen die irgendwas und schicken Steve wieder raus. Die Runden zählen wieder aber er liegt mittlerweile hinter Mirco. Und dann sind die 30 Minuten um. Mirco auf Platz 4, aber die Rennleitung beschließt, man gibt dem Steve Baumgarten die Runden, die er rein rechnerisch gefahren sein muß. Das müssen sie zwar nicht, aber sie tun es, und das ist auch in Ordnung so. Somit gewinnt Patrick Nähr vor Steve Baumgarten und Thomas Schlee. Auf 4 Nobuhiro Kanabe, Mirco wird Fünfter und hat seit dem Finale in Kirchhain nicht mehr so breit gegrinst. Vor allem als er erfährt, was unten in der Box los war.

Nun ja, wenigstens einer von uns mit einem Erfolgserlebnis. Für mich war es ja eher enttäuschend, aber ich bin ja auch ein wenig verwöhnt von den letzten Rennen. Fakt ist: Ich war auch hier gut dabei, für das Halbfinale direkt qualifiziert. Ich kann mit der Saison bisher trotzdem absolut zufrieden sein. So einen Tag wie heute gibt es immer mal. Das komplette Ergebnis gibt es HIER.
Jetzt ist erstmal eine längere Pause. Bamberg fahre ich wohl nicht, dann hätte ich mit anderen Verpflichtungen zusammen bis zum Urlaub kein einziges Wochenende mehr Ruhe. Das ist mir zu viel. So kann ich jetzt in Ruhe alles für die DM vorbereiten, und da gibt es eine Menge zu tun.

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