DM Munster – Samstag

Heute wirds nun endgültig ernst, der Tag der Vorläufe steht an. Ich geh da eher mit gemischten Gefühlen rein. Meine letzten Setup-Änderungen konnte ich gestern ja nicht mehr ausprobieren. Ich weiß nicht so richtig wo ich stehe, mal abgesehen von der Rangliste.

Die Rennleitung hatte gestern noch einen Zeitplan für heute veröffentlicht. Daraufhin gab es einen Protest von Friedrich Debert gegen diesen Zeitplan. Heute morgen nun wurde dieser Protest abgewiesen, denn das DMC-Reglement gibt es durchaus her, daß zur DM auch am Samstag ein Trainingslauf gefahren wird. Und es ist definitiv im Sinne aller Fahrer, denn gestern fielen ja alle bis auf 2 Trainingsläufe der nassen Strecke zum Opfer.
Also fahren wir heute noch einen Durchgang Gruppentraining und danach 5 Vorläufe. Der Haken an der Sache ist nur, daß es nachts wieder geregnet hat. Eigentlich ist an trainieren nicht zu denken. Wenn man zum Himmel blickt, sieht man auch nichts gutes auf den Hollmoorring zukommen. Aber da man dem Wetterfrosch rein gar nichts mehr glauben kann (angeblich heute und morgen trocken), probieren einige mal vorsorglich ihr Regenauto aus. Ich find die Idee auch ganz gut, nur als ich das Auto vorbereiten will. verweigert das Lenkservo die Zusammenarbeit, es läßt sich nicht stabil trimmen. So geht das natürlich nicht. Also zurück an den Schrauberplatz. Auch dort ist das Servo bockig, und was bockig ist, fliegt raus. Damit hat sich das Thema Regenauto erstmal erledigt.
Immerhin trocknet die Strecke um so schneller ab, je mehr Autos unterwegs sind, Spätestens ab Gruppe 6 wird wieder voll gefahren, obwohl die Zeiten nicht an die von gestern herankommen. Verbesserungen gibt es nur bei Martin Schöffel, der in seiner Gruppe 6 eine 17.333 findet  und auf Platz 62 vorrückt.

Mir bleibt weiter nichts übrig, als meine Setupänderungen in den Vorläufen zu testen. Einziger Trost dabei ist, daß es mir wohl nicht alleine so geht.
Im ersten Versuch läuft alles problemlos, Auto fühlt sich besser an, die Dämpfer von Johann arbeiten super. 2 Runden vor Schluß treff ich Ende der Geraden den Innen-Curb, der Xray fliegt in die äußeren Zäune. Aber nichts kaputt. Diese Kurve und ich werden wohl keine Freunde mehr. Der Fehler kostet mich am Ende eine ganze Runde, trotzdem lieg ich nach dem ersten Vorlauf auf Platz 45. Das sieht nicht sooo schlecht aus, wenn da nicht einige wären, die eigentlich vor mir liegen und diesen ersten Vorlauf nicht gut durchgebracht haben.. Von mir aus könnte es jetzt anfangen zu regnen. Die Wolken dafür wären mehr als ausreichend vorhanden. Aber die tun mir nicht den Gefallen. Macht auch nix, im 2. Vorlauf laß ich den Wegleger einfach weg und fahr die eine Runde mehr, und dazu noch mit 17.2 meine bisher schnellste Runde. Trotzdem nur noch Platz 47. Im dritten Vorlauf gerate ich dann in eine Keilerei mit insgesamt 4 Fahrzeugen, hab dann nochmal intensiven „Feindkontakt“ und schaffe nur 14 Runden. Vorlauf 4 ist schnell vorbei, das Auto rutscht nach einem Fehler von mir auf dem Dach aufs Ende der Geraden. 4 Boliden ballern volles Rohr vorbei bis ich überhaupt dazu komme, zu brüllen „Achtung Ende der Geraden!“. So schnell kann der Streckenposten gar nicht dazuspringen. 2 Runden später dreh ich mich nochmal an der gleichen Stelle, und WIEDER bekomme ich keinen Treffer. Da will ich mein Glück lieber nicht weiter strapazieren, ab in die Box. Das Problem dabei ist nur: Das Auto bleibt zwar heil, ich bekomme aber keine Erkenntnisse, ob nun der neuerliche Dämpferumbau oder die eingesetzten Reifen irgendwas gebracht haben. Außerdem bin ich nur noch auf 56. Das läuft mal wieder suboptimal.
Ein Vorlauf bleibt nur noch übrig, und da brauch ich zum einen eine Steigerung und zum anderen einen Hinweis darauf, was ich morgen in den Finals fahren sollte. Burkhard schlägt ein Mittelding vor zwischen dem was ich bisher gefahren bin und dem was mich auf der Geraden beinahe das Auto gekostet hätte. Und ich bau die Dämpfer wieder zurück auf Anfang. Und das funktioniert tatsächlich besser, ich schaffe wirklich noch 18 Runden, wenn auch „nur“ in 5:17. Das bringt immerhin noch Platz 50, persönliche Bestzeit mit 17.015  und ist zumindest besser als mein Vorlaufergebnis vom Vorjahr.

Wobei man ganz klar sagen muß: Das Classement ist dieses Jahr so eng beisammen wie noch nie. Die ersten 26 Fahrer haben allesamt 19 Runden, die nächsten 26 haben 18 Runden geschafft. Und was geht an der Spitze ab? Nach 3 Vorläufen liegt Dirk Wischnewski (19 in 5:05.373) mit 4 Sekunden Vorspung klar vor Eric Dankel (19/5:09.279), weitere 7 Zehntel dahinter Toni Gruber.
Im 4. Vorlauf bekommt Wischi dann eine Boxendurchfahrt-Strafe wegen Tanken auf dem Balken. Sekunden später tobt die Stimme aus dem Lautsprecher „Bei einer Boxenstrafe wird langsam gefahren!!!“ Alles gröhlt im Fahrerlager. Ausgerechnet Dirk. Der Lauf ist trotzdem hin, nur 17 Runden. Zum 4. Vorlauf baut Eric nochmal weichere Diffs in seinen Capricorn und brennt eine 19/5:04.434 in den Asphalt und schenkt Dirk mal eben 9 Zehntelsekunde ein. Führung! Dirk kann sich dann im letzten Vorlauf nicht mehr wehren, er weiß selber nicht warum, aber sein Orcan-Triebwerk magert schon in der Vorbereitung ohne Ende ab. Nichts geht. Somit bleibt Eric vorn und steht auf TQ. Außerdem schieben sich noch Ronald Völker und Rico Kröber an Toni vorbei auf 3 und 4, allerdings mit mehr als 3 Sekunden Rückstand. Wie erwähnt haben insgesamt 26 Fahrer 19 Runden in mindestens 5:16 geschafft. Einer davon ist Thomas Günsel auf 17, der Bestplatzierte aus unserer Meisterschafts-WG. Auf 31 ist Mirco, der in seinen 5 Vorläufen immer irgendwie Pech hatte mit Rempeleien oder Überrundungen, wo kein Platz gemacht wird, oder mit sich ungefragt ablösenden Dämpferaufhängungen.
Chris kommt irgendwie aus den 60er Rängen nicht weg, sein Auto geht irgendwie von Lauf zu Lauf schlechter. Heute abend wird er zurückbauen, quasi „alles auf Anfang“. Das hat wohl noch am besten funtkioniert.

Ich bin wie gesagt auf Platz 50 von 74 gewerteten Startern und fahre somit morgen im 1/16-Finale. Aus den Finals steigen übrigens anders als letztes Jahr in Kirchhain nur 3 statt 5 Fahrern auf. Da werden Aufstiege um ein vielfaches schwieriger. Na wir werden es erleben.

Kategorie: RC Racing 2012. Bookmark the permalink.

Comments are closed.